02.07.2020

Preiskonstanz bei Erdgastarifen

Trotz CO2-Abgabe bleiben Preise für Neuverträge ab Oktober auf stabilem Niveau. Deutliche Steigerung an Investitionsvolumen in Infrastruktur

Der Zweckverband Gasfernversorgung Baar (ZVB) kann die positive Preisentwicklung auf dem Großhandelsmarkt an seine Kunden weitergeben. Denn trotz der vom Gesetzgeber beschlossenen CO2-Abgabe, werden die Preise in den verschiedenen Tarifen nicht angehoben, sondern bleiben auf stabilem und gleichbleibendem Niveau. Im Rahmen der von der Bundesregierung beschlossenen Energie- und Klimawende wurde auch das Gesetz zur Einführung sogenannter Brennstoffemissionszertifikate beschlossen (Brennstoffemissions-handelsgesetz). Dieses Gesetz hat zur Folge, dass das Treibhausgas CO2 künftig mit in die Preiskalkulation von Energieträgern wie Öl, Benzin oder Erdgas mit einfließen muss. 

„In Zeiten der Corona-Pandemie hat sich der Zweckverband Gasfernversorgung Baar als verlässlicher Erdgasversorger für die Region erwiesen und die Versorgung zu jeder Zeit sichergestellt. Verlässlichkeit ist für uns ein hohes Gut und unsere Kunden stehen für uns an erster Stelle. Und so freuen wir uns, dass wir im Sinne unserer Kunden die Preise weiterhin stabil halten können“, so Geschäftsführer Ulrich Köngeter. Auch beim Grundversorgungstarif bleiben die Preise stabil und somit auf dem Niveau des vergangenen Jahres. Selbstverständlich findet auch die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent in den Erdgastarifen Anwendung. Der Zweckverband Gasfernversorgung Baar gibt diese Anpassung der Mehrwertsteuer eins zu eins an seine Kunden weiter und wird diese in der Jahresverbrauchsabrechnung verrechnen.

Neben guten Nachrichten, können sich Kunden der ZVB auch auf Neues freuen. Denn der Zweckverband wird seine Vertragsmodalitäten anpassen und kundenorientierter gestalten. Letztmalig müssen die Ende September auslaufenden Verträge neu abgeschlossen werden. Je nach Tarifmodel ergibt sich eine Erstlaufzeit von 12 beziehungsweise 24 Monaten. Danach verlängern sich die Verträge automatisch jeweils um ein Jahr, ohne dass der Kunde, so wie bisher, einen Vertrag neu abschließen muss. So profitieren Kunden des ZVB nicht nur von attraktiven Tarifkonditionen, sondern auch von bestem Service. Kunden erhalten so ausschließlich Post vom ZVB, wenn es vertragliche oder preisliche Änderungen gibt. Selbstverständlich werden die Kunden bei Preisanpassungen innerhalb der gesetzlichen Frist informiert. Die neuen Vertragsmodalitäten wurden von der ZVB-Verbandsversammlung am 2. Juli im Donaueschinger Rathaus beschlossen und verabschiedet.

Geschäftsführer Ulrich Köngeter stellte dem Gremium zudem den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019 vor. „Mit einem Jahresüberschuss von rund 959 Tausend Euro konnten wir das Ergebnis aus dem vergangenen Jahr nicht ganz erreichen. Zwar konnten wir in 2019 eine Umsatzsteigerung von rund fünfhundert Tausend Euro verzeichnen, diese wurde jedoch zu einem nicht unerheblichen Teil in die vorhandene Infrastruktur des Erdgasnetz reinvestiert.“

Im strengen Wettbewerb konnte der Zweckverband Gasfernversorgung Baar durch Rückgewinnung eines Großkundens mit 3,9 Prozent einen leichten Anstieg im Gasabsatz verzeichnen. Im zurückliegenden Geschäftsjahr wurden Investitionen in Höhe von 863.000 Euro getätigt. Damit wurden rund 242.000 Euro mehr in die Instandhaltung und den Ausbau des Erdgasnetzes investiert als noch im Jahr zuvor.

Positiv ausgewirkt haben sich zudem verschiedene Synergieeffekte mit dem Zweckverband Breitband des Landkreises. So konnten unter anderem Glasfaser- und Gasleitungen gemeinsam verlegt werden. Vom Jahresüberschuss werden je nach Beteiligungsverhältnis der drei Städte Donaueschingen, Bad Dürrheim und Bräunlingen, insgesamt 659.413,24 Euro ausgeschüttet, 300.000 Euro wurden der Gewinnrücklage zugeführt. Ulrich Köngeter blickte während der Verbandsversammlung auch auf das laufende Geschäftsjahr. So zeichnet sich hier ein Absatzrückgang ab. Dieser ist vor allem durch die milde Witterung im ersten Quartal begründet. Eine Prognose, wie sich die Corona-Pandemie auf das Ergebnis 2020 auswirke, konnte der Geschäftsführer indes nicht abgeben. „Viele Unwägbarkeiten fließen hier mit ein. Noch können wir nicht verlässlich abschätzen, wie sich die Corona-Pandemie im Sektor Erdgas bemerkbar machen wird“, erklärte Köngeter. Die Auswirkungen seien aber seiner Einschätzung zufolge beherrschbar und die Folgen nicht so gravierend wie beispielweise im Stromsektor.

Info: Die Anteile am Zweckverband Gasfernversorgung Baar (ZVB) staffeln sich wie folgt: Bad Dürrheim (17,63 Prozent), Donaueschingen (31,73 Prozent), Bräunlingen (4,81 Prozent) und die Stadtwerke Villingen-Schwenningen (45,83  Prozent).