05.12.2018

ZVB auf solider Basis

Den Zweckverband Gasfernversorgung Baar (ZVB) erwartet nach vielen Jahren des Erfolgs ein weniger gutes Jahr 2019.

Bei der Verbandversammlung des Zweckverbands Gasfernversorgung Baar am Mittwoch im Donaueschinger Rathaus überbrachte Verbandsgeschäftsführer Ulrich Köngeter dem Gremium die Nachricht: „Das geplante Jahresergebnis für 2019 liegt mit 731.000 Euro rund 220.000 Euro unter dem Plan von 2018, als wir 953.000 Euro kalkuliert hatten und deutlich unter dem Jahresergebnis von 2017 mit 1,34 Millionen Euro.“ Begründet ist dies, so erläuterte Köngeter, in verschiedenen Faktoren.

Steigende Energiepreise 2018

Das Jahr 2018 war geprägt von stark steigenden Energiepreisen. Dass sich dieser Trend im kommenden Jahr fortsetzen wird, davon ist auszugehen, „ohne, dass wir einen Einfluss auf die Kostentreiber haben“, verdeutlichte ZVB-Geschäftsführer Ulrich Köngeter. „Wir kamen bereits für die neuen Vertragsangebote zum Oktober 2018 nicht umhin, die Preise anzupassen“, erinnerte Ulrich Köngeter. „Wie sich die Situation entwickeln wird, bleibt abzuwarten.“ Aktuell jedoch bewegt sich der Einkaufspreis für Erdgas auf einem deutlich höheren Niveau als noch zu Beginn dieses Jahres. „Ich rechne daher mit weiteren Preissteigerungen.“ In den überregionalen Medien sei jüngst von dem globalen Trend des Preisanstiegs bei Energie zu lesen gewesen. Ulrich Köngeter betonte: „Die Bezugspreise betreffen alle Gas- und Stromlieferanten und nicht nur uns.“ Es sei bedauerlich, dass einige Haushaltskunden die teureren Tarife zum Anlass nehmen, zu günstigeren Anbietern zu wechseln.

Tiefbaupreise erhöhen sich

Ebenfalls sehr ungünstig entwickeln sich die Einkaufspreise für die Tiefbauleistungen. Der Bauboom beschere den Tiefbau-Unternehmen viel Arbeit, so dass es kaum freie Kapazitäten gebe, „das wirkt sich deutlich auf die Preise aus“, sagte Ulrich Köngeter und belegte dies anhand einer Zahl: „Die Preise für Tiefbauleistungen sind zwischen dem Jahr 2014 und Ende 2018 über 30 Prozent gestiegen.“ Wie der ZVB diesbezüglich mittel- und langfristig eine Lösung finde, müsse geklärt werden.

 Bauprojekte auf 2019 verschoben

Ein weiterer Grund für den Rückgang des Jahresergebnisses ist, dass das Bauprogramm im nun zu Ende gehenden Jahr nicht vollständig abgewickelt werden konnte. „Wir mussten diverse Maßnahmen von 2018 auf 2019 schieben“, berichtete der Verbandsgeschäftsführer. „Dies ist auch der Grund, warum das Ergebnis von 2018 besser ausfallen wird als geplant.

Donauquerung im nächsten Jahr 

Für das kommende Jahr sind – neben den Restanten aus 2018 – einige Projekte beim ZVB vorgesehen: Nachdem die Netzerweiterungen mit der Erschließung von Grüningen (2017) nahezu abgeschlossen sind, wird der Fokus auf die Verdichtung des Gasnetzes in den verschiedenen Ortsteilen von Donaueschingen gelegt. Neubaugebiete sollen wie auch in der Vergangenheit vom ZVB erschlossen werden. Eine Besonderheit wird im kommenden Jahr stattfinden, erläuterte Ulrich Köngeter: „Wir werden die Donau mit einer Hochdruckleitung queren. Dies ist ein einmaliges Ereignis, so etwas gab es in der zurückliegenden Zeit nicht und wird es voraussichtlich auch in Zukunft nicht geben.“ Diese Baumaßnahme wird mit rund 200.000 Euro zu Buche schlagen. Die Leitungserweiterungen im Mittel- und Niederdrucknetz werden den ZVB im kommenden Jahr etwa 400.000 Euro kosten.

In der Sitzung berichtete der Geschäftsführer auch von einer Bauprüfung durch die Gemeindeprüfungsanstalt. Für die kommenden Jahre müssten hier auch verschiedene, meist formale, Regularien erfüllt werden. Die intensivere Dokumentation bei den Bauleistungen werden ebenfalls zu einer Kostensteigerung führen, gab Ulrich Köngeter bekannt.

Gute Prognose für die kommenden Jahre

Trotz der negativ anmutenden Prognosen sieht Geschäftsführer Ulrich Köngeter den Verband auf einer soliden Basis: „Der ZVB ist gut aufgestellt, wir sehen die Prognose für die Ergebnisse der kommenden Jahre auf einem ordentlichen Niveau.“